DIETER MORSZECK STIFTUNG

Stiftungsprofessur und Laboreinheit für Einzelzellanalysen

Die Dieter Morszeck Stiftung fördert am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die Stiftungsprofessur „Bioinformatik der Genomik und Systemgenetik“ in Verbindung mit einer Laboreinheit für Einzelzellanalysen. Ziel ist es, die Methodenentwicklung im zukunftsträchtigen Forschungsbereich der Einzelzellanalysen voranzutreiben und so die Unterschiede in der molekularen Biologie von Tumorzelle zu Tumorzelle verstehen zu lernen.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf bioinformatischen Auswertungsverfahren, um neue Erkenntnisse zur molekularen Heterogenität von Tumoren zu erzielen. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen ist essenziell, um den Therapieerfolg voraussagen zu können und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.

Wir unterscheiden heute nicht nur ungefähr 250 unterschiedliche Krebsformen, sondern auch Unterschiede zwischen Tumoren derselben Art bei verschiedenen Patienten sowie innerhalb eines einzelnen Tumors bei einem individuellen Patienten. Um voraussagen zu können, wie ein Tumor auf eine spezifische Therapie reagieren wird, müssen die Ursachen dieser Unterschiede besser verstanden werden. Dank der kürzlich entwickelten Techniken der Einzelzellanalyse eröffnet sich ein revolutionärer Fortschritt. Diese Methodik ermöglicht es, nicht nur Unterschiede von Tumor zu Tumor, sondern auch auf zellulärer Ebene zu untersuchen. Insbesondere können dadurch besonders aggressive und resistente Zellen, die zu einem Rezidiv oder Metastasen führen können, genauer untersucht werden. Langfristig könnten diese Erkenntnisse die Entwicklung effektiverer Therapien unterstützen.

Die eingerichtete Stiftungsprofessur leistet Pionierarbeit bei der Entwicklung von bioinformatischen Methoden zur Entschlüsselung zellulärer Heterogenität. Es werden Multiomics-Einzelzelltests analysiert und genetische Variationen mit Einzelzelldaten verknüpft. Das Team ist Vorreiter in der Anwendung von maschinellem Lernen in der Genomik. Seit 2021 verfügt das DKFZ über das aus Stiftungsmitteln finanzierte MIBIScope-System, ein neuartiges Bildgebungsverfahren, das die räumliche Darstellung von Proteinen und anderen zellulären Strukturen in menschlichen Geweben ermöglicht. Diese bahnbrechende Technologie erlaubt es, einzelne Zellen zu erkennen und ihre molekularen Eigenschaften mit beispielloser Genauigkeit zu bestimmen. Durch die KI-basierte Auswertung dieser vielschichtigen Daten können neue biologische Einsichten gewonnen werden, um Therapieansätze weiterzuentwickeln und zu individualisieren.